Bärlauch Saison
Philipp Strebel Kommentare 0 Kommentare
Wer von Euch kennt den frischen Duft von Bärlauch? Und wer hat schon einmal im Wald den Bärlauch gesucht, geschnitten und nachher in der Küche verarbeitet? Wir haben dies heute im Tessin gemacht.
Immer der Nase nach
Im Tessin ist der Bärlauch (aglio orsino) weit verbreitet….und somit auch die Bärlauch Liebhaber. Wir gehören auch dazu. An diesem Sonntagmorgen haben wir uns nach Serpiano aufgemacht, um den Bärlauch zu finden.
Dank dem Lockdown hatten wir freie Fahrt, keine Menschen. Da wir nicht das erste Mal Bärlauch suchen, wussten wir, wo „unser“ Feld lag. Der richtige Ort muss schattig und feucht sein, somit kann sich die Pflanze gut entwickeln.
Bärlauch, der nahe Verwandte der Zwiebel und dem Knoblauch, ist ein Frühlingsbote und zeigt sich momentan entlang von Bachläufen und in Wäldern. Das Kraut wurde in den letzten Jahren immer beliebter und ist stets gut vertreten auf den Menükarten der Restaurants.
Die ersten Blätter des Bärlauchs sind bereits sichtbar und die optimale Saison für die Ernte dieses Lauchgewächses hat begonnen. Das Zeitfenster ist jedoch klein, denn sobald er blüht, verliert er das Aroma. Dies kann ab Mitte April bis Anfang Mai der Fall sein. Bärlauch findet man bis auf 1900 Meter über Meer, vor allem in schattigen, feuchten Wäldern, entlang von Bächen und Auen. Er bevorzugt humus-, kalk- und nährstoffreiche Erde. Meist tritt er in Massen auf und kann ganze Waldböden einkleiden. Ihn im Wald zu finden ist dank seines intensiven Geruchs einfach. Beim Pflücken soll darauf geachtet werden, dass immer ein Blatt der Pflanze stehen bleibt. So bleibt genügend Kraft übrig für erneutes Wachstum und Blüte im kommenden Jahr.
Bärlauch für Feinschmecker
Bärlauch sollte am besten frisch und nicht gekocht gegessen werden, da er sonst seine Aromen verliert. Daher eignet er sich am Besten zubereitet als Salat oder vermengt mit Quark. Um Bärlauch trotzdem länger haltbar zu machen, kann er getrocknet oder eingefriert werden – allerdings geht damit eine Verminderung seines intensiven Aromas einher. Pesti sind schmackhaft, länger haltbar und damit eine gute Möglichkeit für die Verwendung des Bärlauchs.
Bärlauch-Pesto
Für 2-3 verschliessbare Gläser (ca.350 Gramm) benötigt man:
- 100 g frischer Bärlauch
- 50 g Pinienkerne (oder Mandelstifte)
- 50 g geriebener Parmesan
- knapp 1,5 dl Raps- oder Olivenöl
- ½ TL Salz
- Pfeffer
- wenig Öl zum Bedecken des Pesto
Zubereitung:
- Gläser und Deckel mit heissem Wasser ausspülen und trocken reiben.
- Bärlauch gründlich waschen und trocknen, am besten in einer Salatschleuder, dann grob hacken. Zusammen mit Pinienkernen, Parmesan, Öl, Salz und Pfeffer mit Hilfe eines Pürierstabs oder Mörsers zu einer Paste verarbeiten.
- Gläser bis zwei Zentimeter unter den Rand füllen. Dabei sollten Luftlöcher vermieden werden. Dafür Gläser einige Male sorgfältig auf ein gefaltetes Tuch klopfen. Danach die Gläser bis einen Zentimeter unterhalb des Randes mit Öl auffüllen.