Cagliari – Mittelmeer Metropole

Cagliari – Mittelmeer Metropole

Cagliari. Der perfekte Ort für eine entspannte Städtereise. Die Stadt im Süden Sardiniens ist alles: ein bisschen Sardinien, ein bisschen Italien, ein bisschen Nordafrika. Urban, städtisch, weltoffen. Gleichzeitig ein Paradies für Naturfreunde. Eine Stadt zum Verlieben und für Verliebte.

Mit ihren circa 150.000 Einwohnern ist Cagliari die größte Stadt auf Sardinien. Im Süden der Insel gelegen befindet sie sich näher an Tunis als an Rom oder Neapel und versprüht doch den unverkennlichen italienischen Charme. Mit dem angrenzenden Flughafen und einer eigenen Universität hat sich die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten zu einem beliebten Wohnort für Einheimische entwickelt. Cagliari ist also kein reiner Urlaubsort, sondern vor allem auch eine Großstadt, in der knapp 10% der Einwohner von Sardinien leben.

Beste Reisezeit:

Von Mai bis Oktober könnt ihr mit warmen Temperaturen und Badewetter rechnen. 

Neben dem Stadtalltag kann Cagliari aber mit seiner romantischen Altstadt und dem gepflegten Hafenviertel punkten.

Mehrfach von fremden Seemächten eingenommen findet ihr in Cagliari einen bunten Mix aus verschiedenen Kulturen. Besonders an den Bauwerken und Sehenswürdigkeiten werdet ihr die verschiedenen Einflüsse nachvollziehen können. Macht euch auf in die bunte Stadt am Meer und erlebt Sardinien von einer seiner schönsten Seiten.

Entdeckt Cagliaris Altstadt Castello

Idyllisch auf einem Hügel gelegen thront über den Dächern von Cagliari die Altstadt Castello. Umgeben von dicken Stadtmauern erzählt sie Geschichten aus einer früheren Zeit und lädt zum Bummeln durch die gepflasterten Gässchen ein. Schaut euch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten an oder genießt ein hausgemachtes Glacé.

Den Eingang zur Altstadt könnt ihr kaum übersehen: Groß und mächtig prangt der Torre dell’Elefante an den Toren zum Viertel. Nur einige hundert Meter entfernt findet ihr den zweiten der bekannten großen Türme in Cagliari: Den Torre di San Pancrazio.

In der Mitte der Altstadt steht die Bastion San Remy. Die ehemalige Verteidigungsanlage wurde inzwischen mit einer breiten Treppe sowie einem Fahrstuhl ausgestattet und sollte der erste Halt bei eurem Altstadttrip sein. Von hier aus habt ihr nämlich einen wahnsinnig tollen Ausblick über das Meer und die Stadt und könnt euch gut orientieren. Außerdem tummeln sich hier bereits zahlreiche Bars und Restaurants, die zu einem italienischen Gelato oder heißen Cappuccino laden.

 

Die Reise in die Vergangenheit

Die Kathedrale von Cagliari unterlag seit ihrer Errichtung im 13. Jahrhundert verschiedenen Umbauten und Neugestaltungen. Einst im pisanischen Stil erbaut, wurde sie im 14. Jahrhundert im katalanisch-gotischen Stil umgebaut und um 1700 durch die Spanier schließlich mit einem barocken Stil versehen. An der Kathedrale lassen sich so die Spuren zahlreicher Jahrhunderte ablesen. Der barocke Innenraum mit seinem bunten Marmor und den imposanten Deckengemälden bildet einen spannenden Kontrast zu den gotischen Elementen und der 1933 neu errichteten, im ehemaligen pisanischen Stil gebauten Fassade. Ein besseres Beispiel für die Geschichte der Stadt werdet ihr wohl kaum finden.

Neben der Kathedrale liegt der Palazzo di Citta. Das im 14. Jahrhundert erbaute, ehemalige Rathaus dient heute als Museum und beherbergt eine bunte Auswahl an Kunst und Kulturgütern der vergangenen Jahrhunderte.

Infos zum Museum Palazzo di Citta:

  • Öffnungszeiten: Jun.-Aug. Di-So 10-20 Uhr, Sept.-Mai 10-18 Uhr
  • Eintritt: 4€

Wenn ihr ein kühles Schattenplätzchen sucht und gleichzeitig ein wahres Kulturgut besichtigen wollt, lohnt sich ein Blick in die Kirche Chiesa di Santa Restituta. Unter der Kirche befindet sich eine beeindruckende Krypta aus vorchristlicher Zeit. Die natürliche Höhle unter der Erde wirkt mit ihrer kalten, feuchten Luft und dem unheimlichen Echo ein wenig bedrückend. Da wundert es gar nicht, dass sie bis zur Übernahme der Christen als heidnische Opferstelle genutzt wurde.

Bloß ein paar Schritte entfernt liegt das Amphitheater Romano. Das größte, römische Bauwerk auf Sardinien ist bis heute sehr gut erhalten und konnte zu Zeiten seiner Errichtung ein Drittel der Stadtbevölkerung beherbergen. Abends finden in dem alten Theater immer wieder Konzerte und andere kleine Veranstaltungen statt, tagsüber könnt ihr das antike Bauwerk aber auch ganz normal besichtigen.

Kunst und Kultur

Sardinien eignet sich perfekt für einen Urlaub voller Strand, Meer, Sonne und Entspannung. Gerade wenn ihr in Cagliari seid, lohnt es sich aber auch, einen Tag etwas tiefer in die Kultur der Region einzutauchen. Im Museumskomplex Cittadella dei Musei am Piazza Arsenale in der Altstadt habt ihr dazu Gelegenheit. Das Kulturzentrum umfasst gleich mehrere Museen: Besichtigt das Volkskundemuseum, die Pinakothek, das Museum Siamesischer Kunst oder das archäologische Museum. Hier könnt ihr viel Spannendes über die Vergangenheit Sardiniens durch die verschiedenen Epochen hindurch erfahren.

Die kulinarischen Highlights

Dass eine große Stadt sich gegenüber den kleineren Orten der Insel kulinarisch hervorhebt, liegt ein bisschen auf der Hand. Die Vielfalt und Qualität der Restaurants ist nicht zuletzt darin begründet, dass in Cagliari Sarden aus verschiedenen Regionen der Insel ihr Glück suchen.

Zum Glück ist der Cagliaritaner selbst einer, der gern essen geht. Das allerdings spät: So richtig lebendig wird es in den  Restaurants erst ab 21 Uhr. Dafür findest du auch nachts immer noch irgendwo einen Gastgeber.

Die Städter haben zudem – wie alle Sarden – einen verwöhnten Gaumen. Das bedeutet: Du kannst fast nichts verkehrt machen – selbst in den touristischen Vierteln und Monaten.

Die Restaurant Qualität ist abwechslungsreich und gut, zuweilen auch herausragend:

  • Su Tzilleri e Su Doge » Sardische Hausmannskost mit dem gewissen Etwas, rigoros aus top Zutaten hausgemacht. Sehr gemütliches Ambiente, im Castello-Viertel.
  • Framento » Pizza ist nicht gleich Pizza. Das wirst du genau wissen, wenn du die Gourmet-Pizza vom Koch Pierluigi Fais gegessen hast. Unaufgeregt im Viertel Stampace angesiedelt, wird hier nicht einfach Tomatensauce auf Teig gepfeffert, sondern Tomätchen aus einem kleinen Garten bei Pula werden liebevoll handpassiert. Belegt wird der Boden aus hochwertigstem Mehl dann statt mit industriellem Parmaschinken mit zarter Muggine Affumicato aus Cabras. Träumchen.
  • Josto » Wieder Pierluigi Fais. Mit dem Josto gewann er kürzlich in einer TV-Show den Preis für das beste traditionelle Restaurant in Cagliari. Und womit? Mit Recht! Die Küche ist sardisch-zeitgenössisch. Was furchtbar teuer klingt, ist es gar nicht. Hier in Bahnhofsnähe isst man gut und zu einem fairen Preis. Kleine Nebeninfo: Vor dem Josto in Cagliari eröffnete der Koch das Josto al Duomo, ein junges, kreatives Restaurant im historischen Zentrum von Oristano. Auch das ist einen Abstecher wert!
  • Principi di Dan » Taverne mit antiker sardischer Küche, alles ist mit regionalen und besten Zutaten von der Insel gemacht. Überfressgefahr! Geh Schritt für Schritt vor, lass dich beraten oder bestell eine Antipasto-Platte (Talleri) – die reicht im Sommer oft schon aus. Das schwarze Schaf hat hier mal Silvester gefeiert – nach dem Mitternachtsprosecco und dem dritten Mirto mit Tanz auf den Tischen!
  • Sa Schironada » In diesem sardischen Restaurant im Marina-Viertel (Via Napoli) isst du am besten alles, was gegrillt wird (Schironada ist der Spieß, auf dem Fleisch vor offenem Feuer gegrillt wird) oder aus dem Ofen kommt. Großartige Qualität, supernette Gastgeber. Und auch wenn das Lokal sehr groß ist, ist hier selbst in der Saison kaum Stress zu spüren. Zwei Sonderpunkte: einer der Kellner sieht aus wie Christian Bale in sehr jung und der Mirto ist exzellent und hausgemacht.
  • Osteria Tabarchina » Wirklich gute, originale Küche aus Carloforte mit Tunfisch, Couscous & Co. Supernette Leute, hohe Qualität der Zutaten und Speisen. Im Marina-Viertel, eingangs der Via Sardegna, im Sommer auch draußen.
  • Ristorante Zenit » Im Fischerquartier Giorgino (an der Straße von/nach Pula) bekommst du die lokale Spezialität »Sa Burrida« und andere traditionelle Fischgerichte. Im Juli / August geht das Flair leider manchmal flöten, wenn doch mal eine Busladung Touristen den ex Geheimtipp findet. Besser in den Randmonaten; im Winter ist geschlossen.
  • Osteria Vicosulis » Kleiner, gemütlicher Familienbetrieb in Villanova im Vico Sulis mit exzellenter, sardisch-kreativer Hausmannskost. Durch Zufall entdeckten es Freunde vom Schaf spät abends auf der Suche nach etwas zu essen. Tipp: die Paella und die Schneckensuppe.
  • Su Cumbidu » Sehr gemütliches Restaurant im Marina-Viertel in der Via Napoli, hier bekommst du sehr gute sardische Hausmannskost. Der Koch ist Sarde aus Gergei (wo Kochen eine ganz eigene Wichtigkeit und Tradition hat), und weiß, wie man die sardischen Köstlichkeiten (sehr gut: das maialetto) auf den Teller bringt.
  • Sushi – weil das im Rest der Insel erstens schwer zu bekommen ist und zweitens in Cagliari wirklich gut ist – zum Beispiel im Toyo im Marina-Viertel. 
  • Falls du irgendwann vom sardischen Essen genug hast, oder die Familie zwischen Pizza, Steak und Thaicurry komplett uneins ist, was sie essen will, ist das Oca Bianca in der Via Napoli eine gute Adresse. Sehr gute italienische, aber eben auch internationale Küche

Hotel Tipps

Du siehst, Cagliari hat einiges zu bieten. Ein Muss für jeden Besucher der Insel.

Ein Gedanke zu „Cagliari – Mittelmeer Metropole

  1. Liebe Vreni, lieber Philipp

    Sooo schön! Eure Eindrücke machen unheimlich Lust auf Sardinien und aufs Mittelmeer. Hoffentlich ist es bald wieder möglich unbeschwert zu reisen.
    Herzliche Grüsse aus Urdorf, Gaby

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