Die Mandelbäume blühen!
Philipp Strebel Kommentare Ein Kommentar
Wir haben heute erst den 29. Januar im Jahre 2022, doch bereits blühen die ersten Mandelbäume. Ein gutes Gefühl zu wissen, dass der Frühling langsam, aber sicher vor der Türe steht.
Geschichtliches
Schon vor ca. 3000 Jahren verehrten die Phryger den Mandelbaum als heiligen Baum und im Verlauf der Jahrhunderte sprudelten die Legenden um diese Pflanze nur so hervor.
Nach der phrygischen Mythologie , zeugte Kybele (Göttin der Fruchtbarkeit) ihren Sohn Attis nachdem sie eine Mandel verschluckt hatte:
aufgrund dieser uralten Mythologie, symbolisiert die Mandel, frei von Blättern, mit ihrer frühreifen Blütezeit den Beginn des Lebens.
Von der Türkei aus kommend und Griechenland durchquerend erreichte der Kult um Kybele und Attis auch Rom.
Das war eine der Gründe weswegen auch „Marcus Porcius Cato der Ältere“ die Mandel „Nux greca“, die griechische Nuss nannte.
Ursprünglich aus Zentralasien kommend, ist der Mandelbaum, Prunus Amygdalus Communis, und der Familie der Rosengewächse zugehörend, auf Sardinien unter den Bezeichnungen „mendula, Medura, omendula“ bekannt.
bitter - süss
Als Symbol der Exzellenz des mediteranen Frühlings blüht dieser Baum auf Sardinien in den letzten Jahren teilweise vorzeitig ab Ende Dezember.
Mit ihren weißen oder rosafarbenen Blüten, purpurnen Staubbeuteln und windblütigen, leicht allergenen Pollen repräsentiert die Mandelblütenzeit eine der schönsten Kreationen der Natur.
Es folgen die Früchte, die als sogenannte Steinfrüchte benannt werden und eine grüne, haarige Oberfläche besitzen. Gegen Ende des Sommers trocknet die äußere Wand der Frucht und löst sich, um den lederartigen Kern freizulegen, der unter seiner stechenden Oberfläche die Mandelsamen hütet.
Es gibt zwei Mandelarten, der süße Samen „Mendula ucci“ und der bittere Samen „mendula marigosa“.
Auch wenn sie sehr ähnlich sind, ist es besser mit Bedacht statt spontan zu pflücken da die bitteren Mandeln Amygdalin (griechischisch Amygdalis, Mandelkern) enthalten, eine Substanz die im Organismus Blausäure(HCN) freisetzt: ein potentes Gift, das auch in kleinen Mengen großen Schaden anrichten kann.
Noch mehr Nutzen
Diejenigen, die im Allgemeinen in der Ernährung, in den Kräuterläden (Erboristerie) und den Parfümerien genutzt werden sind die süßen Mandeln, während sich die Verwendung der Bittermandeln exklusiv auf die Pharmaindustrie beschränkt.
Der Mandelbaum ist auf Sardinien sehr verbreitet. Er stellt die Hauptzutat der kompletten, traditionellen Süßwarenindustrie wie Amaretti, Pan di sapa, Pabassinos und Bianchinis dar.
Auch auf dem Festland werden die Mandeln oft genutzt um Torrone, Eis, Konfekt, Marzipan, Likör und verschiedene Getränke herzustellen.
Ein Symbol der Liebe
Vorreiterin dieser Art von Nutzung war ohne Zweifel die letzte Königin Ägyptens, die sich in Mandelmilch zu baden pflegte.
Laut einer alten Inseltradition, fiel die Jahreszeit der Mandeln mit der Liebe zusammen da man bei der Gelegenheit gleich Liebeserklärungen aussprach oder gar heiratete. Man ging davon aus, dass die Blüte womöglich eine Art „Liebeselixir“ erzeugen könnte.
Bezeugen können wir das nicht, aber vielleicht ist es nicht ganz abwegig zu sagen dass man sich leicht in die Insel und dessen Mandelbäume verlieben kann:
Die traumhafte Landschaft bietet durch die zart rosanen Blüten eine besonders faszinierende und romantische Kulisse für einen gelungenen Sardinienurlaub.
Ein Gedanke zu „Die Mandelbäume blühen!“
Herzlichen Dank für die tollen Berichte und die seht Interessanten Berichte.
Wir wünschen euch einen tollen und erfolgreichen Frühling.
Liebe Grüsse aus Urdorf.
Jürg & Helga